
Wenn kein Kabel da ist, kann der Heimwerker auch keins durchsägen und sich noch dazu völlig frei bewegen. Das passende Angebot hat Lidl in dieser Woche. Für nicht mal 50 Euro ist eine Akku-Handkreissäge Marke Parkside zu haben - inklusive Akku und Ladegerät. Obs für so wenig Geld tatsächlich eine anständige Säge und einen Akku mit Durchhaltevermögen gibt, klärt der Schnelltest.
Klare Worte
Angesichts der Lidl-Werbung guckten die Ingenieure im Testlabor ziemlich skeptisch. „Das kann gar nicht sein“, meinten sie. Schon beim Auspacken der Testgeräte hellten sich ihre Mienen merklich auf. Die Akku-Handkreissäge der Marke Parkside macht auf Anhieb einen guten Eindruck. Die Bedienungsanleitung ist vollständig, verständlich formuliert und um nützliche Tipps angereichert. Einzige Schwäche: Die Sicherheitshinweise hätten eine etwas größere Schrift vertragen, die Tipps könnten besser geordnet sein und es fehlt der Hinweis, dass der sondermüll-pflichtige Akku auch im Geschäft zurückgegeben werden kann.
Nix für Profis
Auch beim Test-Sägen schneidet die Akku-Handkreissäge aus dem Sonderangebot anständig ab. Klar: Das Tempo bleibt deutlich hinter guten Handkreissägen mit Netzkabel zurück. Der Schnitt durch eine 19 mm starke Spanplatte von 1,22 Meter Länge dauert unter Normbedingungen knapp eine halbe Minute. Netzkreissägen schaffen das in fünf Sekunden. Mit anderen Worten: Für Profis, bei denen es aufs Tempo ankommt, ist die Säge von Lidl ungeeignet. Für Heimwerker, die etwas mehr Zeit haben, langts allemal, zumal sie dafür die Zeit für die Suche nach einer Steckdose und gegebenenfalls einer Verlängerungsschnur einsparen.
Auch für dicke Bretter geeignet
Auch dicke Bretter schafft die Parkside-Säge. Selbst vier Zentimeter starkes Buchenholz schneidet sie. Allerdings stößt das Sonderangebot dabei an seine Leistungsgrenze. Ganz langsam frisst sie sich durchs Holz. Durchschnittlich 29 Sekunden braucht sie für 30 Zentimeter Schnitt. Aber immerhin: Selbst stabile Arbeitsplatten für die Küche lassen sich so sauber sägen.
Arbeit nach Maß
Kreissägen sind richtig für lange und gerade Schnitte. Das klappt mit der Parkside-Säge anstandslos. Ist die Säge auf 90 Grad eingestellt, hat der Schnitt exakt 90 Grad, und auch bei 45 Grad stimmen Einstellung und Ergebnis genau überein. Typisch für Kreissägen: Die oberen Schnittkanten fransen aus und werden unsauber. Die untere Schnittkante dagegen fällt fast perfekt aus.
Wenig Durchhaltevermögen
Das Durchhaltevermögen des Akkus ist allerdings begrenzt. In 19 Millimeter Spanplatte schafften die Testgeräte mit frisch aufgeladenem Akku rund acht Meter. Danach ist rund eine Stunde Pause nötig, bis es weitergehen kann. Hilfreich ist ein zweiter Akku. Bei Profigeräten wird er gleich mitgeliefert, beim Lidl-Sonderangebot muss er beim Anbieter nachbestellt werden. Kostenpunkt: 20 Euro inklusive Versand. Allerdings sind die Akkus alles andere als umweltfreundlich. Sie enthalten das hochgiftige Schwermetall Cadmium und dürfen auf keinen Fall in den Hausmüll. Besser wäre der Einsatz von modernen Metallhydridzellen.
Haltbarkeit ohne Fehl und Tadel
So weit, so gut. Doch der letzte und bei den meisten Billigwerkzeugen entscheidende Prüfpunkt ist noch offen: der Dauertest. Doch auch da zeigt die Parkside-Säge keine Schwäche. Das für den Schnelltest reduzierte Programm schafft sie anstandslos. Nach rund drei Kilometern Schnitt durch MDF-Platte und Buchenholz sind die test-Ingenieure überzeugt: Gegen die Parkside-Säge lässt sich trotz des verdächtig geringen Preises kaum was sagen.
-
- Ab Donnerstag, 19. Dezember 2019, bietet Lidl in seinen Filialen und online eine elektrische Zahnbürste von Braun als Aktionsware an. Das Modell – die Oral-B-Pro 3400 –...
-
- Für Profis sind sie ein Muss, aber auch immer mehr Heimwerkende greifen zu Ortungsgeräten, bevor sie Löcher in Wände bohren. Sie schützen vor bösen Überraschungen,...
-
- Manche Multis arbeiten schnell und präzise. Andere vibrieren unangenehm stark. Ihre Akkus halten sehr unterschiedlich durch. Das hat unsere Schweizer...
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.