Camcorder: Tipps zum Kauf
Was ist wichtig bei einem Action-Camcorder? Worauf achten beim Kauf? test.de nennt die wichtigsten Punkte, die Sie in der Werbung oder im Datenblatt finden. Achten Sie beim Kauf vor allem auf Bildwandler, Zoom, Akkulaufzeit, Ton und Extras.
Akkulaufzeit: Vorteil für Action-Cams mit Wechselakku
Der Akku hat in einer Action-Cam kein leichtes Leben: Das System verlangt nach Strom. Viel Energie fordern etwa der Monitor oder die Funkverbindung zum Smartphone (Fernbedienungs-App, Live-Streaming in soziale Netzwerke). Auch das Filmen mit hoher Auflösung leert den Akku schneller, weil die Action-Cam dabei größere Datenmengen bewegt. Die Laufzeit mit einer Akkuladung ist sehr unterschiedlich. Schwache Modelle machen schon unter einer Stunde schlapp. Sparsame Camcorder mit gutem Akku filmen zwei Stunden. Ist der Akku wechselbar, oder sogar ein Zweitakku ansteckbar, sind längere Einsätze möglich, bevor nachgeladen werden muss.
Tipp: Achten Sie in unserem Test Action-Cams auf lange Akkulaufzeiten. Schauen Sie in der Datenbank auf das Urteil für Betriebsdauer und den Messwert „Betriebsdauer Aufnahme in Minuten“. Kaufen Sie einen zweiten Akku, wenn Sie längere Betriebszeiten brauchen. Und bevorzugen Sie Kamera, deren Akkus Sie außerhalb des Geräts aufladen können. Dann können Sie mit weiterfilmen, während der Ersatzakku auflädt.
Auflösung: HD ist Standard ist bei Action-Cams , 4k eher von Nachteil
HD-Kameras sind heute Standard. Viele Action-Cams können auch mit achtfacher Pixelzahl aufzeichnen (UHD, 4k). Das überfordert sie aber: Die Akkus machen beim Filmen in so hoher Auflösung deutlich schneller schlapp als mit HD-Auflösung und sie komprimieren die Clips mit hohem Detailverlust: Zuweilen sind HD-Videos deutlich ansehnlicher als vermeintlich detailreichere in UHD. Action-Cams mangelt es schlicht an der Prozessorleistung für bessere UHD-Videos.
Tipp: Filmen Sie besser in HD statt in UHD/4k. Das schont den Akku und ist selbst auf einem UHD-Fernseher oft ansehnlicher als Videos in UHD/4k.
Bildwandler: Je größer, desto besser
Der Bildsensor ist das Herzstück einer digitalen Kamera. Er wandelt das einfallende Licht in elektrische Signale um. Aus ihnen entsteht das Bild. Größere Bildwandler können mehr Licht einfangen. Sie bilden Details besser ab. Viele Faktoren hängen mit der Größe des Bildwandlers zusammen – der Bildwinkel etwa, der sich bei einer bestimmten Brennweite ergibt und auch Lichtempfindlichkeit, Schärfentiefe und maximaler Zoomfaktor. Die Bildwandler der Action-Cams sind oft aber sehr klein: Die Bildqualität ist gering, insbesondere unter Wasser/bei wenig Licht.
Tipp: Nicht immer geht die Größe des Bildwandlers aus dem Datenblatt hervor. Wählen Sie im Zweifel eher eine Action-Cam mit gutem Bild bei wenig Licht.
Brennweite: Die normierte Zahl sagt mehr
Die Stiftung Warentest berechnet die normierte Brennweite für alle Camcorder. Die normierte Brennweite ergibt sich aus der Größe des Bildwandlers und der Brennweite des Objektivs. Die Zahl 1 entspricht der Normalbrennweite (50 mm bei einer analogen Kleinbildkamera). Je kleiner der normierte Wert im Weitwinkelbereich (unter 1), desto breiter das Panorama. Je größer der normierte Wert im Telebereich (über 1), desto näher holt der Camcorder entfernte Motive heran. Sie finden die normierte Brennweite für Weitwinkel und Tele im Produktfinder im großen Datenblatt „Produktmerkmale“.
Tipp: Wichtig für Action- und Unterwasseraufnahmen ist vor allem ein großer Weitwinkel. Machen Sie Verzerrungen und insbesondere den „Fischaugeneffekt“ besonders weitwinkliger Action-Cams zum Stilmittel. Verzerrungen treten besonders bei schräg nach vorn oder seitlich gekippter Action-Cam auf.
Vorsicht vor Kamera-Schnäppchen aus China
Der Kauf von preiswerten Waren aus dem Reich der Mitte hat gleich mehrere Tücken. Wer etwa eine Action-Cam im Internet direkt bei chinesischen Händlern ordert, riskiert monatelange Lieferzeiten und muss bei einem Defekt seine Gewährleistung in Asien geltend machen. Direktimporte aus China müssen zudem verzollt werden. Beim Weg durch den Zoll kontrollieren die Behörden auch, ob die Waren die für die Europäische Union vorgeschriebene CE-Kennzeichnung direkt auf dem Gerät tragen. Fehlt es dort, könnte der Zoll sie einbehalten und zum Anbieter zurückschicken oder kostenpflichtig entsorgen. Das Risiko trägt der Kunde.
Tipp: Falls Sie Waren ausländischer Anbieter über die Onlineplattform Amazon bestellen, achten Sie auf den Zusatz „Versand durch Amazon“. Die Chancen auf kurze Lieferzeiten und Umtausch über den Internetriesen stehen dann gut.
Extras: Nachtaufnahmen und Fotos
Camcorder können auch fotografieren. Die Qualität von Digitalkameras erreichen sie dabei aber nicht. Schuld sind vor allem die kleinen Sensoren und lichtschwachen Objektive der Action-Cams.
Tipp: Beachten Sie im Test Action-Cams das Urteil für Aufnahmen bei wenig Licht.
Halterung: GoPro setzte Standard
Viele Anbieter von Action-Cams nutzen ebenfalls das von der Firma GoPro entwickelte Befestigungspatent. Wechseln Sie mal auf eine neue Action-Cam können Sie bereits vorhandene Halterungen etwa für das Fahrrad oder den Helm weiter verwenden.
Tipp: Achten Sie beim Kauf einer Action-Cam darauf, dass Sie den GoPro-Standard unterstützt, das spart Geld.
Lichtstärke: Großes F mit kleiner Zahl
Die Lichtstärke des Objektivs zeigt, wie viel Licht auf dem Weg durchs Objektiv verloren geht. Je lichtstärker das Objektiv, desto mehr Licht kommt auf dem Bildchip an. Mehr Licht bedeutet hellere und bessere Bilder. Die Lichtstärke wird als Zahl angegeben. Kennzeichen ist das große F. Beispiel: F 2,2. Je kleiner die Zahl, desto lichtstärker ist das Objektiv. Die Lichtstärke hängt von der eingestellten Brennweite ab.
Tipp: Hochwertige Objektive mit hoher Lichtstärke sind teuer. Wählen Sie für bessere Aufnahmen bei wenig Licht und unter Wasser im Zweifelsfall einen Camcorder mit höherer Lichtstärke.
Livebild im Smartphone: Fernbedienung für die Action-Cam
Action-Cams können via App ferngesteuert werden. Das Display des Smartphones zeigt, was die Kamera vor der Linse hat. Nutzer starten und stoppen Aufnahmen bequem via Fingertipp auf dem Smartphone-Display. Die für die Fernsteuerungs-App erforderliche WLan-Verbindung zum Smartphone braucht allerdings viel Strom.
Tipp: Einige Kameras bieten auch ein Fernbedienungs-Armband mit Live-Bild. Es hält rauere Einsatzbedingungen besser ab als ein Smartphone.
Ton: Anschluss für externes Mikro
Action-Camcorder sind putzig klein. Das hat auch Nachteile. Das Mikrofon hat wenig Richtwirkung und liefert eine nur mäßige Tonqualität.
Tipp: Ein externes Mikrofon könnte den Klang verbessern, ist bei Action aber hinderlich. Besser ist ein Audiorecorder, dessen Aufnahme später als Tonspur in das Video hineingeschnitten wird.
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