So testet die Stiftung Warentest
Die Stiftung Warentest kauft die Action-Camcorder anonym im Handel. Wir verwenden weder Pressemuster noch Prototypen. Die Tests lassen wir in unabhängigen Fachlaboren durchführen. Nach unseren Vorgaben: wissenschaftlich, objektiv und kompetent. Action-Camcorder bewerten wir in acht Disziplinen: Video, Foto, Handhabung, Akkulaufzeit, Härtetest, Schadstoffe, Datensendeverhalten und Datenschutzerklärungen. Die Noten in den Disziplinen werden Gruppenurteile genannt. Aus den acht Gruppenurteilen ergibt sich das test-Qualitätsurteil. Lesen Sie hier, wie die Stiftung Warentest testet.
Video: 40 %
Bei Sehtests bewerteten drei Experten Bilder, die von den Action-Cams in Full-HD-Auflösungund soweit möglich auch in maximaler Auflösung (UHD) aufgenommen wurden. Das geschah bei einer Beleuchtungsstärke von 3 500 Lux und bei einem Schwenk zu einer Szene mit einer geringeren Beleuchtungsstärke von 140 Lux. Um die Bildqualität bei wenig Licht zu ermitteln, führten wir diese Sehtests auch bei schlechten Lichtverhältnissen mit einer Beleuchtungsstärke von 11 Lux durch. Gemessen haben die Tester zudem das sichtbare Bildrauschen. Zwei Experten bewerteten den Verwacklungsschutz. Die Videos dafür wurden auf einem speziellen Prüfstand aufgenommen. Der Rüttelstand simuliert die Action, versetzt den Camcorder also bei Aufnahmen in Bewegung. Dabei kam eine Testtafel zum Einsatz, die sich auf den Camcorder zubewegt. Gegenlichtreflexionen ermittelten wir mithilfe einer Punktlichtquelle, die außerhalb des Bildfelds positioniert wurde und schwenkbar war. Bei den Bildern unter Wasser nahmen wir im normalen Betriebsmodus und gegebenenfalls im Unterwassermodus eine Testtafel auf und bewerteten die bessere Variante. Zur Beurteilung des Tons bei Video bewerteten drei Experten klassische Musik, die wir mit und ohne Schutzgehäuse sowie mit und ohne Wind aufnahmen.
Foto: 20 %
Wir bewerteten Fotos, die unter folgenden Bedingungen aufgenommen wurden: Tageslicht (Beleuchtungsstärke 8 000 Lux), Innenraum (Beleuchtungsstärke 1 000 Lux), Porträt (Beleuchtungsstärke 140 Lux), schlechte Lichtverhältnisse (Beleuchtungsstärke 11 Lux). Gemessen wurde darüber hinaus die Auflösung bei guten und schlechten Lichtverhältnissen, die Farbtreue, die Verbiegung gerader Motive in den Bildecken (Verzeichnung) und das Abfallen der Lichtintensität zu den Bildecken hin (Vignettierung).
Handhabung: 30 %
Wir bewerten die Gebrauchsanleitungen inklusive der Hilfefunktion im Gerät (Lesbarkeit, Verständlichkeit, Vollständigkeit). Beim täglichen Gebrauch beurteilten wir, wie gut der Nutzer durchs Bedienungsmenü geführt wird und die Grundfunktionen einstellen kann. Wir wollten auch wissen, wie einfach sich Videos und Fotos aufnehmen und abspielen lassen. Und wie problematisch es ist, Speicherkarte, Batterie und Batteriekontrolle zu handhaben. Für die Bewertung der Geschwindigkeit haben wir gemessen, wie lange der Autofokus des Camcorders bei guten Lichtbedingungen und unterschiedlich weit entfernten Motiven braucht, um scharf zu stellen. Wir erfassten auch die Zeit, die das Gerät zum Einschalten der Film- oder Fotofunktion brauchte. Beim Monitor überprüften wir, wie er sich bei hellem Umgebungslicht, schlechten Lichtverhältnissen und aus verschiedenen Blickwinkeln ablesen lässt. Die Vielfältigkeit, Handhabbarkeit und Festigkeit der Befestigung wurde anhand aller vorhandenen Verbindungselemente bewertet. Darüber hinaus prüften wir die Funktion der Mobilen Apps auf Smartphones mit dem Betriebssystem Android und iOS.
Akkulaufzeit: 10 %
Wir ließen jedes Gerät so lange filmen, bis der Akku leer war. Dieser Test wurde sowohl mit Drahtlosverbindung, Monitoranzeige und GPS-Empfang als auch ohne diese Funktionen durchgeführt – soweit sie sich an- oder abschalten ließen. Wir prüften die Akkulaufzeit bei Aufnahmen in Full-HD-Auflösung und, wenn möglich, mit höherer Auflösung, vorzugsweise in UHD/4K. Danach bewerteten wir die Betriebszeiten. Die Ladedauer des Akkus haben wir ebenfalls gemessen. Ließ sich der Akku nicht wechseln, floss das negativ in die Bewertung ein.
Härtetests: 0 %
Wir prüften, ob die Action-Cams so wasserdicht sind, wie es die Anbieter ausloben – bis zu einer maximal simulierten Wassertiefe von 25 Metern. Ferner ließen wir die Geräte in verschiedenen Ausrichtungen aus einem Meter Höhe auf eine Wasseroberfläche fallen und untersuchten anschließend, ob sie noch einwandfrei funktionierten. Alle Geräte haben den Härtetest bestanden.
Schadstoffe in der Fernbedienung: 0 %
In Zubehör, das länger mit der Haut in Kontakt kommen können, haben wir nach Phthalaten (Weichmacher), PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe), phenolischen Verbindungen und Nickel gesucht. PAK prüften wir in Anlehnung an die Spezifikation des Ausschusses für Produktsicherheit GS 2014:01. Das Urteil für die Schadstoffe geht rechnerisch nicht ins Qualitätsurteil ein (Gewichtung = 0 Prozent).
Datensendeverhalten: 0%
Wir sichteten den Datenstrom der Apps für Android und iOS über einen zwischengeschalteten Server (Proxy) entschlüsselten ihn, falls notwendig und bewerteten auf dieser Grundlage das Datensendeverhalten. Als kritisch stuften wir Apps ein, die Daten übertrugen, die für die Funktion nicht erforderlich sind, etwa die Identifikationsnummer des Smartphones.
Mängel in den Datenschutzerklärungen: 0 %
Ein Jurist prüfte die Erklärungen der Anbieter – soweit vorhanden – auf unzulässige Klauseln, die den Verbraucher benachteiligen.
Abwertungen
Abwertungen sorgen dafür, dass sich Produktmängel verstärkt auf das Qualitätsurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit einem Sternchen *) gekennzeichnet. Diese Abwertungen haben wir eingesetzt: Lautete das Gruppenurteil Video nur ausreichend, werteten wir das test-Qualitätsurteil ab. Ab ausreichendem täglichen Gebrauch werteten wir das Urteil Handhabung ab. Wiesen die Datenschutzerklärungen sehr deutliche Mängel auf oder fehlten sie, werteten wir das test-Qualitätsurteil um eine Note ab.
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