
Zum Beispiel in diesen Lebensmitteln findet sich Acrylamid. © Manuel Krug
Kekse, Kaffee-Ersatz und Co enthalten Acrylamid. Der Schadstoff entsteht, wenn stärkehaltige Lebensmittel stark erhitzt werden und bräunen. Er kann das Erbgut verändern und möglicherweise Krebs erzeugen. Vermeiden lässt sich Acrylamid nicht, minimieren schon. Die Stiftung Warentest hat 53 Produkte auf den Schadstoff geprüft – und zum Teil erstaunliche Unterschiede innerhalb einer Produktgruppe festgestellt. 14 Produkte schneiden sehr gut ab, 27 gut, 5 befriedigend und 7 ausreichend.
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Alle Testergebnisse für Acrylamid 03/2019Liste der 53 getesteten Produkte
Unbedenkliche Mindestgehalte gibt es nicht
Acrylamid ist nicht gänzlich zu vermeiden, aber sein Gehalt kann während der Herstellung von Lebensmitteln oder zu Hause beim Zubereiten von Speisen gesenkt werden. Gut so, denn der Schadstoff kann das Erbgut verändern und möglicherweise Krebs erzeugen. Ein mit Sicherheit unbedenklicher Mindestgehalt lässt sich für Nahrungsmittel nicht festlegen. Es gibt nur je nach Produktgruppe unterschiedliche Richtwerte. Sie hängen davon ab, was bei der Herstellung technisch machbar ist, um den Acrylamidgehalt zu reduzieren. Vergangenes Jahr wurden die Richtwerte EU-weit verschärft.
Das bietet der Acrylamid-Test der Stiftung Warentest
- Testergebnisse.
- Die Tabellen zeigen die Acrylamidgehalte von 53 Lebensmitteln aus sechs verschiedenen Produktgruppen: Knuspermüsli, Kaffee-Ersatz, Kekse und Waffeln, Cracker und Kartoffelchips, Knäckebrot und Zwieback, Kinderzwieback und -kekse. Bewertet haben wir, wie stark die untersuchten Nahrungsmittel den jeweiligen Richtwert ausschöpfen: Je weniger Acrylamid, desto besser die Testnote. 14 Produkte bekommen das Qualitätsurteil Sehr gut.
- Tipps und Hintergrund.
- Wir beantworten Fragen rund ums Thema Acrylamid in Lebensmitteln: Wie viel davon ist bedenklich? Wo findet sich besonders viel Acrylamid? Was tun die Hersteller, was kann jeder selbst tun? Anhand von Rechenbeispielen zeigen wir, wie viel Acrylamid Sie mit der Wahl wenig belasteter Produkte einsparen können.
- Heftartikel.
- Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus test 3/2019.
53 Produkte auf neue Acrylamid-Richtwerte überprüft
In ihren Tests prüft die Stiftung Warentest immer wieder auf Acrylamid. Jetzt haben wir 53 exemplarisch ausgewählte Produkte unter die Lupe genommen – darunter Knuspermüsli, Kaffee-Ersatz, Knäckebrot, Kekse und Kartoffelchips: Halten sie die neu festgelegten Richtwerte ein? Böse Überraschungen gibt es keine, aber große Unterschiede.
2002 erstmals Acrylamid-Funde in Lebensmitteln
2002 stießen Forscher erstmals auf Acrylamid in Lebensmitteln. In Deutschland wurde damals schnell reagiert und ein Programm gestartet, um die Schadstoffbildung zu verringern. Aus einer Vielzahl erhobener Daten leiteten Wissenschaftler Signalwerte her – Vorläufer der EU-Richtwerte, die regelmäßig aktualisiert werden.
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- Werden stärkehaltige Lebensmittel hoch erhitzt und bräunen, bildet sich der Schadstoff Acrylamid. Wir beantworten Fragen zu ihm und sagen, in welchen Tests er auffiel.
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- Im Chips-Test der Stiftung Warentest fällt jedes zweite Produkt wegen Schadstoffen auf. Fünf fallen ganz durch, darunter Pringles. Aber keine Sorge, es gibt auch gute.
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- Vorsicht bei Kochlöffeln, Schneebesen oder Pfannenwendern aus Polyamid: Bestandteile dieses Kunststoffs können in größeren Mengen in Lebensmittel übergehen als...
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Bemängeln möchte ich Angaben wie:
"Die Acrylamidgehalte (bei Heißluftfritteusen) machten uns keine Sorgen." Was soll man mit so einer Angabe anfangen? Dann doch bitte die genauen Daten nennen. In neueren Artikel steht auch mal "Gehalt lag unter gesetzlichen Wert", ja was soll das heissen? 5mg drunter oder 495mg drunter? Genauere Angaben wären echt hilfreich.
Dann gibts die hilfreiche Tabelle, die ich echt gut fand. Aber da vergleich man dann 100g Chips mit 10g Butterkekse. Wer isst nur 10g Butterkekse? Es sieht so aus, als hätten Chips viel (und steht auch immer überal), aber wenn man die 10g auf 100g hochrechnet wie die Chips, dann haben Butterkekese 4x so viel Acrylamid! Warum steht das nirgends? Oder ist die Angabe falsch?
@MichaelSchmidberger :Im Prinzip ist nicht auszuschließen, dass auch in selbstgebackenem Brot Acrylamid zu finden ist. Eine lange Teigführung, die beim Selberbacken mit Sauerteigen durchaus üblich ist, kann den Acrylamidgehalt reduzieren. Prinzipiell ist der Bräunungsgrad schon ein Hinweis auf den Acrylamidgehalt. So kann eine dunkle Brotkruste durch starkes Rösten und Backen entstehen, aber auch durch die spezifische Zusammensetzung oder die Art des Brots (wie etwa dunkler Teig) bedingt sein. Eine dunkle Kruste bedeutet also nicht immer zwangsläufig, dass hohe Acrylamidgehalte darin zu finden sind.
Sie weisen auf Acrylamid in Knäckebrot hin, aber wie steht es eigentlich mit normalem Brot? Wenn ich ein Roggenvollkornbrot nach Rezept zubereite muss dass zunächst für 10 min bei 275 Grad Celsius in den Backofen und bäckt dann noch 45 min bei 200 Grad Celsius weiter.
Ist Brot also auch belastet?
@wi1: Vielen Dank für Ihren sehr interessanten Hinweis. Wir geben Ihren Testwunsch gerne an die zuständige Fachabteilung weiter. Momentan lässt sich allerdings nicht übersehen, ob und wann eine entsprechende Untersuchung durchgeführt wird. (cr)
Zu bestimmten Zeiten im Jahr, z. b. zu Weihnachten findet man ja immer, gerade auch verstärkt in Discountern, Gebäck oder sonstiges Weihnachts- Spezifisches, dass sonst im Jahr eher selten zu finden ist. Auch wenn die Weihnachtszeit beendet ist, würde es mich auch vielleicht als Orientierung als einen ungefähren Richtwert für die Zukunft interessieren, wie es denn so mit dem Acrylamid Gehalt unter anderem im Lebkuchen aussieht. Vielleicht wäre das ja auch mal eine Untersuchungs-Option für die Stiftung Warentest?