
Vollgepackt. Aronia (links) liefert viele Anthocyane, Acerola viel Vitamin C.
Acerola, Aronia und Goji-Beere gelten als „supergesund“. Sie sollen Herz und Immunsysten stärken und gegen Krebs helfen. Genießen die Beeren und Früchte ihren Ruf zu Recht? test.de sagt, was dran ist an den „Superfruits“.
Werbung mit Wunderkräften
Gut fürs Herz, effektiv gegen Krebs, stärkend fürs Immunsystem – glaubt man der Werbung, besitzen manche Früchte wahre Wunderkräfte. Dazu zählen die Acerola-Kirsche, Açaí-, Goji- und Heidelbeeren, Cranberries, der Granatapfel – und neuerdings die Aroniabeere. Sie werden für viel Geld angeboten, verarbeitet zu Saft, Konfitüre oder als Nahrungsergänzungsmittel.
Behörden bleiben hart
Eine heilende Wirkung der Superfrüchte ist bis jetzt nicht belegt. So gut wie alle Gesundheitsauslobungen – etwa Anti-Aging-Eigenschaften von Granatapfel – hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit abgelehnt. Es fehlen oft auch verlässliche Quellen, die die genaue Nährstoffzusammensetzung der Früchte belegen.
Schutz für Zellen
Fest steht aber: Die meisten Superfrüchte sind reich an Antioxidanzien. Das sind entzündungshemmende Wirkstoffe, die freie Radikale bändigen. Diese Moleküle können unter anderem Zellschäden hervorrufen. Die antioxidative Wirkung geht beispielsweise auf bestimmte sekundäre Pflanzenstoffe zurück, die Anthocyane. Sie färben die Früchte rot bis dunkel. Viele Anthocyane enthält die heimische Heidelbeere (bis zu 420 Milligramm pro 100 Gramm) und enorm viele die dunkle Aroniabeere (je nach Quelle 1 000 bis 2 000 Milligramm pro 100 Gramm).
Tipp: Aroniabeeren sind sehr bitter. Mischen Sie Aroniasaft mit anderen Säften, etwa mit Traubensaft.
Gute Energiespender
Eine wahre Vitamin-C-Bombe ist die Acerola. Sie wird vor allem in Brasilien angebaut. Mit 1 700 Milligramm Vitamin C je 100 Gramm schlägt sie locker heimische Vitaminprotze wie Hagebutte und Sanddorn. Açaí-Beeren, Früchte der tropischen Açaí-Palme, sind als Energiespender beliebt und enthalten viel Kalzium, Phosphor und Eisen. Goji-Beeren, auch Wolfsbeeren genannt, liefern Proteine und Ballaststoffe.
Tipp: Essen Sie Goji-Beeren nur in Maßen. Der Überwachung zufolge sind sie oft mit Pestiziden belastet.
-
- Für Babys sollten Quetschies tabu sein. Größere Kinder dürfen zugreifen – ab und zu. Die Stiftung Warentest hat die wichtigsten Fakten zu den praktischen Obstmus-Beuteln...
-
- Die große Familie der Nachtschattengewächse reicht von Zierpflanzen wie Engelstrompete über Tabak bis zu Tomaten und Kartoffeln. Alle enthalten natürliche Gifte, die...
-
- Intensiv süß-sauer-salzig – so schmeckt heimisches Gemüse, wenn es erst in Essigsud zieht und dann mit Gewürzen für mindestens eine Woche in Olivenöl eingelegt wird.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.