
Der Gründer der Finanzdienstleistungsfirma AWD, Carsten Maschmeyer, hat engste Kontakte zu wichtigen Politikern. Das hat der NDR in seinem Film „Der Drückerkönig und die Politik“ im Januar 2011 eindrücklich dargestellt. Auch Finanztest berichtet seit 15 Jahren über die Geschäftsmethoden des AWD. Auch das wollte Maschmeyer mehrfach verhindern. Finanztest hat jetzt alle Artikel zum AWD in einem 48-seitigen PDF zusammengefasst.
NDR bietet Beitrag weiter an
Gerade die Nähe zu Politik und Prominenz hat dazu geführt, dass viele Kunden dem AWD vertraut haben. Doch Tausende haben mit dem Kauf überteuerter Immobilien und riskanter Immobilienfonds viel Geld verloren. Maschmeyer, der AWD ab 2007 an Swiss Life verkauft hat und aktuell mit einigen Prozent am neuen Eigentümer beteiligt ist, spricht von Einzelfällen. Mit Hilfe von Gerichten versucht er die Berichterstattung zu stoppen. Der NDR lässt sich dadurch nicht unterkriegen. Im Internet stellt der Sender den Beitrag zum AWD weiterhin zur Verfügung – allerdings ohne die inzwischen von Gerichten verbotenen Szenen. Der Autor des Beitrags, Christoph Lütgert, kommentiert die entsprechenden Passagen. [Update 17.01.2014] Der Beitrag ist aufgrund eines juristischen Streits inzwischen nicht mehr online verfügbar. Wir haben den Link daher entfernt. [Ende Update]
Anleger verloren viel Geld
Insbesondere die Finanztest-Berichte über den Vertrieb riskanter geschlossener Fonds wie zum Beispiel der Drei-Länder-Fonds des Stuttgarter Anbieters Capital Konsult missfielen dem AWD. Der größte Fonds, der Drei-Länder-Fonds 94/17 wurde vom AWD-Vermittlern als „Mercedes unter den Anlagen“ angepriesen. Tausende Anleger, die ihre Anteile an den Fonds teilweise sogar auf Kredit finanzierten, verloren mit solchen Fondsbeteiligungen viel Geld. Die erhofften Ausschüttungen wurden gekürzt oder fielen ganz aus. In der Folge konnten viele Anleger die dafür aufgenommenen Kredite nicht mehr bezahlen. AWD vermittelte auch Falk-Immobilienfonds, die später pleite gingen. Viele AWD-Geschädigte berichteten Finanztest, dass ihnen die riskanten Unternehmensbeteiligungen als sichere Altersvorsorge empfohlen worden waren.
Verkauf von Schrottimmobilien
Bitter für viele AWD-Kunden ging auch der Kauf von so genannten Schrottimmobilien aus. Die Wohnungen, die unter anderem in sozialen Brennpunkten lagen, waren meist überteuert, pinselsaniert oder beides. Auch hier wurden zahlreiche Käufer finanziell ruiniert. Den Bericht im Jahr 2000 über die dubiosen Vertriebsmethoden beim Verkauf von Immobilien versuchte der AWD mit einer Unterlassungsaufforderung zu stoppen, die Finanztest noch vor Erscheinen des Artikels zuging. Wir veröffentlichten den Artikel „Dafür haben wir einen Topf“ trotzdem. Der Angriff des AWD blieb erfolglos.
AWD Wien auf der Finanztest-Warnliste
Auch der Versuch, uns mit juristischen Mitteln zu zwingen, den AWD von der Finanztest-Warnliste zu nehmen, war erfolglos. Bis heute steht der österreichische Zweig des AWD mit Sitz in Wien auf der Warnliste. In Österreich klagen viele Anleger, denen eine riskante Immobilienaktie von AWD-Vermittlern als mündelsicheres Investment empfohlen worden war, gegen das Unternehmen.
Alle Artikel über den AWD
Die Stiftung Warentest hat alle seit 1995 in der Zeitschrift Finanztest und auf test.de erschienenen Artikel zum Thema AWD in einer PDF-Datei zusammengefasst. Die PDF umfasst insgesamt 48 Seiten.
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