
Kuren, Klinikkomfort, Krankenschutz: Die Themen am Anfang der test-Geschichte spiegeln den Sozialstaat gegen Ende des Wirtschaftswunders.
„Jedes Jahr eine Kur.“

Heute sehen die Kassen genau hin, bevor sie eine Kur zur Gesundheitsvorsorge bewilligen. Vor 45 Jahren hatten es Erholungsbedürftige deutlich leichter, besonders mit den Tipps der Stiftung Warentest. 1966 erklärten wir, dass verschiedene Träger – wie Renten- und Krankenversicherung, Lungenfürsorge oder Kriegsopferversorgung – Bade- und Sanatorienkuren genehmigen. Und empfahlen unseren Lesern, diese Möglichkeiten im Wechsel zu nutzen. Für die Antragstellung nannten wir zwei besonders aussichtsreiche Begründungen: Kreislaufstörung und Herzschaden. Alles unter der Überschrift: „Wer geschickt plant, kann jedes Jahr eine Kur machen.“
Gerangel um Erste-Klasse-Klinikbetten
Auf Missstände im Gesundheitswesen stießen wir in jenem Jahr nicht – bis auf einen ganz speziellen: einen Mangel an Erste-Klasse-Klinikbetten. Mindestens vier Tage sollte unser Tester, ein Patient vor einer Mandeloperation, darauf warten, manchmal sogar unbestimmte Zeit. Der Grund: Die Nachfrage überstieg das Angebot deutlich. Denn damals hatte laut Schätzungen jeder zehnte Deutsche eine Zusatzversicherung für Erste-Klasse-Klinikbetten. Auf diesen Andrang waren die Krankenhäuser nicht eingerichtet. Für die Patienten ein Problem, so unser Fazit: „Sie zahlen ihre Beiträge, ohne dass die Privatklasse gesichert ist.“
„Gedeckt von der AOK Bielefeld.“
Passend zur Reiselust der Deutschen informierten wir 1966 über Krankenschutz im Ausland. Es gab dazu mit einigen europäischen Ländern Abkommen. Wir stellten sie im Detail vor, damit „Beinbrüche keine Löcher in die Urlaubskasse reißen“. Zudem berichteten wir über ein geplantes Abkommen mit der Türkei, und zwar am Beispiel des fiktiven Pauschaltouristen Müller: „Auf einer Extratour in ein türkisches Dorf hat er einen Unfall: Wadenbruch. Ein Dorf-Hekim schient das Bein, ... und nimmt zufrieden einen Krankenschein in Zahlung, voll gedeckt von der Allgemeinen Ortskrankenkasse Bielefeld.“
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Herzlichen Glückwunsch zu 45 Jahren "test"!
Nach nun 45 Arbeitsjahren dürfte auch der jüngste Redakteur der "ersten Stunde" seinen wohlverdienten Ruhestand angetreten haben. Das merkt man auch an den Beiträgen zum Thema im Heft, denn die damalige Währungseinheit in der BRD war nicht die dort genannte "Mark", sondern die "Deutsche Mark", in Druckschriften im Allgemeinen mit "DM" abgekürzt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Währungsgeschichte
Gruß
akapuma
Super schnelle PC und wie Sie alle heißen haben die Welt verändert -
vor allem die Arbeitswelt -was Sie gebracht haben hat der Mensch entschieden da muss er wohl noch viel lernen damit er sich als sinnvoll erweist .
Sonst bringt die Nutzung auch viel Leid mit sich Viren Würmer bescheidene Sicherheit für den Geldverkehr und Recht hat immer die Technik Gerichte und Richter tun so als gäbe es den Betrug nicht !
Hat es mein Leben wirklich verbessert ?
Richtig,m. 1. Heimcomputer stimmt schon,mich erinnere,mein damaliger Chef überließ mir ne Plastik-Tüte,m. div. Elektronik-Kram,unter dem Stichwort "Sinclaire" o. ähnl.,solle das an meinen TV (schwarz-weiß,damals!) anschließen,u. ihm berichten,es sei ein PC. Schaffte es irgendwie,über die wackelige Tastatur,Texte auf den TV zu bringen;allerdings,der Sinn erschloß sich mir nicht.Alles war hardwaremäßig sehr "wackelig":Das einzige Gehäuse war das des Stecker-Netzteils,wie mans heute noch kennt,sonst nur offene Platinen,z.B. d. Buchstaben- u. Zifferntasten,nur eingelötet auf der Platine,o. jede weitere mechan. Befestigung.
Das erinnert mich an den Herrn Benz,m. seinem "Patent-Motorwagen",vor 125 Jahren. Seine Zeitgenossen wußten auch nix so recht was anzufangen damit.
In Benz' 3-rädriges Gefährt konnte man direkt reingucken, wie / was funzelt.
In heutige PC's u. Autos geht das nicht.
Dankie u. Glückwunsch d. StiftungWarentest f. 45 J. Lieferung v. Tests u. Hintergrundwissen!!!
Die ersten Heimcomputer brauchte man wirklich nicht!
Denn was konnten die schon?
Ich kann mich gut erinnern, dass auf allen diesen Dingern Anfang der 80er ein BASIC-Programm zur Dreiecksberechnung angeboten wurde. Also, außer einem Warndreieck und einem Geodreieck brauchte ich seit jenen Tagen keine Dreiecke mehr.
Mit welchem Verkaufs"argument" wurde sonst noch für einen sinnvollen Einsatz dieser teuren, überflüssigen Kisten geworben?
Man könne seine Haushaltausgaben auf diesem Ding führen! Ha,ha, die Leute, die mit spitzem Bleistift rechnen und ihre Ausgaben beisammen halten müssen, hatten andere Sorgen. Und in einer simplen Kladde ist das Haushaltsbuch schneller und billiger geführt.
Einer meiner ehemaligen Kollegen hatte allerdings eine sinnvolle Anwendung für sich gefunden, und hatte sich einen Schneider-PC gekauft. Er hat darauf seine Diplomarbeit erstellt. Ich dagegen hatte meine Arbeit schon vor dem ersten Heimcomputer anfertigen müssen.