
Was kostete das Jawort beim Standesamt, die Hundesteuer, ein Tannenbaum? Preise von 1966 scheinen heute paradiesisch, wie ein Blick in die ersten test-Hefte zeigt.
„Haben sie schon einmal nachgerechnet?“ So hieß eine Rubrik in den ersten test-Heften. Sie wollte anhand von Preisbeispielen das Kostenbewusstsein beim Normalverbraucher wecken. Da ging es auch um das Jawort beim Standesamt.
Für 10 Mark getraut

Die Trauung kostete im Mai 1966 gerade einmal 10 Mark (siehe test 2/66). Der teuerste Posten war mit 5 Mark die Bestellung des Aufgebots. Die Heiratsurkunde gab es für 1 Mark, zwei Geburtsurkunden und den Auszug aus dem Familienbuch für je 2 Mark. Heute sieht das ganz anders aus: Die Bestellung des Aufgebots heißt nun Anmeldung zur Eheschließung beziehungsweise Überprüfung der Ehefähigkeit. Kostenpunkt: 40 Euro, in Bayern sogar 50 Euro. Die Gebühr für eine Meldebescheinigung ist unterschiedlich: in Berlin 5 Euro je Person, in Frankfurt 8 Euro, in Hamburg und München 10 Euro. Die Abschrift aus dem Geburtenregister kostet in München, Berlin und Frankfurt 10 Euro, in Hamburg 12 Euro. Jeder Partner braucht eine. Die Eheurkunde (früher Heiratsurkunde) kostet im Standesamt meist 10 Euro. Insgesamt müssen Verlobte heute mit 80 bis 100 Euro rechnen, zusätzliche Gebühren für Trauungen an Wochenenden oder an Wunschorten nicht mitgerechnet.
Ab 12 Mark Hund versteuert
Die Hundesteuer lag in ländlichen Gegenden und Großstädten weit auseinander. Der Unterschied zwischen 72 Mark in Berlin und 12 Mark in Wentorf bei Hamburg betrug 600 Prozent (test 8/66). Heute hat sich das in beiden Orten angeglichen. In Berlin zahlt ein Besitzer 120 Euro Hundesteuer für den ersten Hund, in Wentorf 75 Euro.
5 Mark für den Baum
Ein Tannenbaum kostete inklusive Schmuck 19,70 Mark (siehe test 9/66). Für den Baum allein, eine 1,25 bis 1,50 Meter große Fichte, wurden nur 5 Mark veranschlagt. Tannen waren dreimal teurer. Heute ist der Deutschen liebster Weihnachtsbaum die Nordmanntanne. Sie kostete 2010 pro laufenden Meter meist 16 bis 25 Euro.
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Herzlichen Glückwunsch zu 45 Jahren "test"!
Nach nun 45 Arbeitsjahren dürfte auch der jüngste Redakteur der "ersten Stunde" seinen wohlverdienten Ruhestand angetreten haben. Das merkt man auch an den Beiträgen zum Thema im Heft, denn die damalige Währungseinheit in der BRD war nicht die dort genannte "Mark", sondern die "Deutsche Mark", in Druckschriften im Allgemeinen mit "DM" abgekürzt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Währungsgeschichte
Gruß
akapuma
Super schnelle PC und wie Sie alle heißen haben die Welt verändert -
vor allem die Arbeitswelt -was Sie gebracht haben hat der Mensch entschieden da muss er wohl noch viel lernen damit er sich als sinnvoll erweist .
Sonst bringt die Nutzung auch viel Leid mit sich Viren Würmer bescheidene Sicherheit für den Geldverkehr und Recht hat immer die Technik Gerichte und Richter tun so als gäbe es den Betrug nicht !
Hat es mein Leben wirklich verbessert ?
Richtig,m. 1. Heimcomputer stimmt schon,mich erinnere,mein damaliger Chef überließ mir ne Plastik-Tüte,m. div. Elektronik-Kram,unter dem Stichwort "Sinclaire" o. ähnl.,solle das an meinen TV (schwarz-weiß,damals!) anschließen,u. ihm berichten,es sei ein PC. Schaffte es irgendwie,über die wackelige Tastatur,Texte auf den TV zu bringen;allerdings,der Sinn erschloß sich mir nicht.Alles war hardwaremäßig sehr "wackelig":Das einzige Gehäuse war das des Stecker-Netzteils,wie mans heute noch kennt,sonst nur offene Platinen,z.B. d. Buchstaben- u. Zifferntasten,nur eingelötet auf der Platine,o. jede weitere mechan. Befestigung.
Das erinnert mich an den Herrn Benz,m. seinem "Patent-Motorwagen",vor 125 Jahren. Seine Zeitgenossen wußten auch nix so recht was anzufangen damit.
In Benz' 3-rädriges Gefährt konnte man direkt reingucken, wie / was funzelt.
In heutige PC's u. Autos geht das nicht.
Dankie u. Glückwunsch d. StiftungWarentest f. 45 J. Lieferung v. Tests u. Hintergrundwissen!!!
Die ersten Heimcomputer brauchte man wirklich nicht!
Denn was konnten die schon?
Ich kann mich gut erinnern, dass auf allen diesen Dingern Anfang der 80er ein BASIC-Programm zur Dreiecksberechnung angeboten wurde. Also, außer einem Warndreieck und einem Geodreieck brauchte ich seit jenen Tagen keine Dreiecke mehr.
Mit welchem Verkaufs"argument" wurde sonst noch für einen sinnvollen Einsatz dieser teuren, überflüssigen Kisten geworben?
Man könne seine Haushaltausgaben auf diesem Ding führen! Ha,ha, die Leute, die mit spitzem Bleistift rechnen und ihre Ausgaben beisammen halten müssen, hatten andere Sorgen. Und in einer simplen Kladde ist das Haushaltsbuch schneller und billiger geführt.
Einer meiner ehemaligen Kollegen hatte allerdings eine sinnvolle Anwendung für sich gefunden, und hatte sich einen Schneider-PC gekauft. Er hat darauf seine Diplomarbeit erstellt. Ich dagegen hatte meine Arbeit schon vor dem ersten Heimcomputer anfertigen müssen.