
Tiefkühlkost als neuer Trend, Orangensaft aus Dosen und Sonnencreme für knackige Bräune – 1966 war vieles anders, zum Beispiel der Einsatz von Fliegen als Tester.
Fliegen als Tester

Tiefgekühlte Lebensmittel begeisterten seit Ende der 50er Jahre immer mehr Hausfrauen. 1,6 Kilogramm verspeiste der Bundesbürger damals, heute 40 Kilogramm. Klar, dass auch wir Tiefkühl-Erdbeeren und -Spinat auf Geschmack, Geruch und Aussehen prüften – lyrisch „Sinnenprüfung“ genannt (siehe test 7/66) . Im Labor wurde auf fremde Bestandteile wie Unkraut untersucht, Vitamin-C-Gehalt und Nitrat ermittelt – genauso wie 45 Jahre später. Nur der Tierschutz hatte keinen hohen Stellenwert: 1966 wurden Drosophila-Fliegen mit dem Spinat und den Erdbeeren gefüttert, um Schädlingsbekämpfungsmittel zu entdecken. Starben viele, gab es eine schlechte Bewertung. Heute helfen Laboranalysen.
Orangensaft in Dosen
„Mögen Sie Blech?“, fragten wir im September 1966. Denn im ersten Test von Orangensaft gab es vor allem eine Kritik: Viele Säfte aus der Dose – und das betraf 15 von 21 – schmeckten „nicht reintönig“ und hatten einen „fremden“ Geruch. Grund hierfür war vor allem Zinn. 50 bis 100 Milligramm pro Liter fanden wir in den meisten. Das Problem gab es beim Test 2006 nicht mehr, auch keinen Saft in einer Dose. Eine Erkenntnis aber hat auch ein halbes Jahrhundert später Bestand: Am besten schmeckt er frisch gepresst.
Creme für Miami-Bräune
Bei den ersten Tests von Kosmetika standen Sonnencremes im Fokus. Wer sich vor 45 Jahren eincremte, wollte vor allem eins: Knackig braun vom Adriaurlaub zurückkommen. So trugen die Tuben verheißungsvolle Namen wie „Sonnenbronze Miami Braun“ oder „Ultra Braun Sonnencreme“. Das erklärt auch die wichtigste Botschaft 1966: „Lichtschutzmittel bräunen nicht. Sie sollen Sonnenbrand verhüten“. Interessant: Sonnencremes gab es damals auch in der Dose, der höchste Lichtschutzfaktor im Test war 3. Viele Hautkrebsstudien und 45 Jahre später darf sich eine Creme erst ab Faktor 6 „Lichtschutzmittel“ nennen, Ärzte empfehlen mindestens 20. Sonnencremes sind bis heute eines unserer beliebtesten Schönheitsthemen.
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Herzlichen Glückwunsch zu 45 Jahren "test"!
Nach nun 45 Arbeitsjahren dürfte auch der jüngste Redakteur der "ersten Stunde" seinen wohlverdienten Ruhestand angetreten haben. Das merkt man auch an den Beiträgen zum Thema im Heft, denn die damalige Währungseinheit in der BRD war nicht die dort genannte "Mark", sondern die "Deutsche Mark", in Druckschriften im Allgemeinen mit "DM" abgekürzt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Währungsgeschichte
Gruß
akapuma
Super schnelle PC und wie Sie alle heißen haben die Welt verändert -
vor allem die Arbeitswelt -was Sie gebracht haben hat der Mensch entschieden da muss er wohl noch viel lernen damit er sich als sinnvoll erweist .
Sonst bringt die Nutzung auch viel Leid mit sich Viren Würmer bescheidene Sicherheit für den Geldverkehr und Recht hat immer die Technik Gerichte und Richter tun so als gäbe es den Betrug nicht !
Hat es mein Leben wirklich verbessert ?
Richtig,m. 1. Heimcomputer stimmt schon,mich erinnere,mein damaliger Chef überließ mir ne Plastik-Tüte,m. div. Elektronik-Kram,unter dem Stichwort "Sinclaire" o. ähnl.,solle das an meinen TV (schwarz-weiß,damals!) anschließen,u. ihm berichten,es sei ein PC. Schaffte es irgendwie,über die wackelige Tastatur,Texte auf den TV zu bringen;allerdings,der Sinn erschloß sich mir nicht.Alles war hardwaremäßig sehr "wackelig":Das einzige Gehäuse war das des Stecker-Netzteils,wie mans heute noch kennt,sonst nur offene Platinen,z.B. d. Buchstaben- u. Zifferntasten,nur eingelötet auf der Platine,o. jede weitere mechan. Befestigung.
Das erinnert mich an den Herrn Benz,m. seinem "Patent-Motorwagen",vor 125 Jahren. Seine Zeitgenossen wußten auch nix so recht was anzufangen damit.
In Benz' 3-rädriges Gefährt konnte man direkt reingucken, wie / was funzelt.
In heutige PC's u. Autos geht das nicht.
Dankie u. Glückwunsch d. StiftungWarentest f. 45 J. Lieferung v. Tests u. Hintergrundwissen!!!
Die ersten Heimcomputer brauchte man wirklich nicht!
Denn was konnten die schon?
Ich kann mich gut erinnern, dass auf allen diesen Dingern Anfang der 80er ein BASIC-Programm zur Dreiecksberechnung angeboten wurde. Also, außer einem Warndreieck und einem Geodreieck brauchte ich seit jenen Tagen keine Dreiecke mehr.
Mit welchem Verkaufs"argument" wurde sonst noch für einen sinnvollen Einsatz dieser teuren, überflüssigen Kisten geworben?
Man könne seine Haushaltausgaben auf diesem Ding führen! Ha,ha, die Leute, die mit spitzem Bleistift rechnen und ihre Ausgaben beisammen halten müssen, hatten andere Sorgen. Und in einer simplen Kladde ist das Haushaltsbuch schneller und billiger geführt.
Einer meiner ehemaligen Kollegen hatte allerdings eine sinnvolle Anwendung für sich gefunden, und hatte sich einen Schneider-PC gekauft. Er hat darauf seine Diplomarbeit erstellt. Ich dagegen hatte meine Arbeit schon vor dem ersten Heimcomputer anfertigen müssen.