Was ist Filament? Wofür braucht man einen Slicer? Was bedeutet die Abkürzung FFF? test.de beantwortet häufige Fragen zum Thema 3D-Drucker.
Testergebnisse für 8 3D-Drucker 11/2020
Alle Fragen im Überblick
3D-Drucker für den Heimgebrauch
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Womit drucken 3D-Drucker?
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3D-Drucker für den Heimgebrauch erstellen dreidimensionale Gegenstände meist aus Filament. Filament ist ein Kunststoffdraht, den es rollenweise zu kaufen gibt (Preis für eine 1-kg-Rolle etwa 20 bis 50 Euro). Der thermoplastische Kunststoff lässt sich durch Wärme formen. Das gängigste Filament, PLA (polylactic acid, Polymilchsäure), wird aus Maisstärke hergestellt und ist in allen Regenbogenfarben zu haben. Ein weiteres Filament ist ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol). ABS kann nur von Druckern mit beheiztem Druckbett verarbeitet werden.
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Woher weiß der Drucker, wie er den Gegenstand zu drucken hat?
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Das flüstert ihm eine Software ein: der so genannte Slicer. Ein Programm, das das zu druckende 3D-Objektmodell in spezifische Anweisungen für den Drucker umwandelt. Der Slicer konvertiert das 3D-Objekt vom Stereo-Lithographie-Format (STL) in Druckerbefehle im G-Code-Format.
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Wo bekomme ich 3D-Objekte zum Ausdrucken her?
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3D-Objektmodelle zum Ausdrucken gibt es zum Download im Internet. Auf den Webseiten der Druckeranbieter etwa oder auf Webportalen wie All3DP. Beispiele: 50 Coole 3D-Drucker-Vorlagen und Die besten Seiten für 3D-Drucker-Vorlagen. Ein gängiges Format für 3D-Druckdateien ist das STL-Format. Das Stereo-Lithographie-Format beschreibt die Oberfläche von 3D-Körpern mithilfe von Dreiecksfacetten und stellt damit geometrische Informationen dreidimensionaler Objekte bereit.
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Was ist ein 3D-Objektmodell?
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Die Beschreibung und Druckvorlage für ein dreidimensionales Objekt. Das 3D-Objektmodell lässt sich mit einem CAD-Programm selbst entwickeln.
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Wie kann ich eigene 3D-Objekte entwickeln?
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Mit einem CAD-Programm. Konstruktionsprogramme für computerunterstütztes Design (computer-aided design) ermöglichen die Entwicklung und Anfertigung von Objekten per Software direkt am PC. Sie geben dreidimensionale Objektbeschreibungen im STL-Format aus.
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Was bedeutet FFF?
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FFF steht für Fused Filament Fabrication und bezeichnet den schichtweisen Druck von dreidimensionalen Gegenständen aus einem schmelzfähigen Kunststoff. Das Verfahren wird auch als Schmelzschichtung bezeichnet: FDM (Fused Desposition Modeling). Das Kürzel FDM ist Eigentum der Firma Stratasys (USA), die den Filament-Druck entwickelt hat. Das Kürzel FFF darf frei verwendet werden, es entspringt dem OpenSource Projekt RepRap, ein 3D-Drucker, der sich selbst reproduzieren soll und der lizenzfrei weiterentwickelt werden kann. Der Filament-Druck gehört zu den additive Fertigungsverfahren, bei denen ein Bauteil anhand einer 3D-CAD-Datei im 3D-Druck erzeugt wird.
Testergebnisse für 8 3D-Drucker 11/2020
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@Kaffee-Liebhaber
Mit 3D-Druckern lassen sich sehr wohl sinnvolle Dinge herstellen.
So habe ich z.B. meine Kettensäge repariert oder meine Heizung vor dem Tod bewahrt, weil es keine Ersatzteile mehr gibt. Auch Werkzeuge habe ich konstruiert und gedruckt. Staubfänger habe ich nur am Anfang in der Spielphase gedruckt.
Und ihr Gerät mit dem Sie den Kommentar verfasst haben: kommt das nicht aus China? Die Herkunft ist kein Argument gegen die Drucker.
@JuergenWeigert: Bei unseren Untersuchungen waren die Schadstoffe bei rotem und schwarzem PLA nicht auffällig. Auch wenn alle Filamente von verschiedenen Anbietern mit dem Drahtdurchmesser 1,75 Millimeter kompatibel sind, gibt es sicherlich Qualitätsunterschiede. Die Qualität kann auch bei verschiedenen Herstellungschargen variieren.
Es gibt allerdings so viele verschiedene Filamente, dass wir sie nicht systematisch einem vergleichenden Warentest unterziehen können. (DB)
ComicSans schrieb: "...Betriebskosten die Punkte „rotes PLA“ und „schwarzes PLA“ auf. Die Preise variieren "
Man sieht oft grosse Preisunterschiede zwischen verschiedenen Herstellern und Farben. Ich frage mich, ob nicht die Farbe eine ganz wesentliche Rolle bei der Materialqualität spielen könnte.
Wenn z.B. schwarzes PLA Filament 20 EUR kostet, die gleiche Menge und Sorte glasklar oder neonrot, aber 30 EUR, dann drängt sich mir ein altes Vorurteil auf: in schwarzem Material "könnte" der Hersteller Müll verstecken, was bei klaren oder hellen Farben offensichtlich werden würde.
Ich hatte das tatsächlich schon: In meinem Regal steht eine kleine Drachenstatuette, unten Neon-Grün, in der Mitte Schwarz, oben wieder Neon-Grün. Gemacht mit zwei fliegenden Filamentwechseln während des Drucks. Das Grün vorher und nachher ist einwandfrei, das Schwarz aber sehr unsauber gedruckt. Da kommt man ins Grübeln.
Ein Test dazu würde mich sehr interessieren. Das ist ja auch eine Frage der Schadstoffe.
@Anwolsch: Wir haben immer mit den mitgelieferten oder vom Druckeranbieter angebotenen oder empfohlenen Filamenten gedruckt.
Zudem können bei allen von uns einbezogenen 3D-Druckern alle 1,75-Millimeter-Filamente verwendet werden, sofern die Düsentemperatur passend eingestellt und die Grundplatte bei Druck gegebenenfalls geheizt werden kann, wie es zum Beispiel beim ABS-Filament-Druck erforderlich ist. (Bu)
Aus dem Test ist mir nicht ganz ersichtlich, ob Sie alle Drucker mit dem Gleichen Filament getestet haben oder nicht. Da die filamentwahl einen sehr großen Einfluss auf die Druckqualität hat, wäre dies sehr Interessant zu wissen.
Es wäre auch gut zu erwähnen, dass offene und geschlossene Bauformen besser oder schlechter für verschienenen Filament sind (PLA benötigt eine schnelle Kühlung und profitiert somit von einem offenem Gehäuse, während ABS am besten sehr langsam runter gekühlt wird, um das Aufreißen des Werkstücks zu vermeiden).
Meine persönliche Empfehlung für Einsteiger ist der Creality Ender 3 Pro mit einem Glasbett, welcher dem Prussia I3 ähnelt und mit Glasbett für unter 200€ zu haben ist. Man muss sich jedoch etwas mehr in die Materie einarbeiten als mit dem Prussia. Dies ist jedoch nicht so problematisch, da für diesen Drucker sehr viel usergemachte dokumentation online vorhanden ist.