

Auf rund 600 000 Ex-Kunden der DBV – in erster Linie Angehörige des Öffentlichen Dienstes – warten noch insgesamt rund 265 Millionen Euro. Voraussetzung: Sie, ihre Angehörigen oder Erben haben den Berechtigungsschein von 1994 noch. test.de informiert.
Überschuss nach Privatisierung
Sprung zurück in die Vergangenheit: Rund 600 000 Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst haben Ende der 80-er Jahre bei der „Deutsche Beamten-Versicherung Öffentlichrechtliche Lebens- und Renten-Versicherungsanstalt“ mehr oder weniger viel Geld in eine Lebens- oder Rentenversicherung für die Altersvorsorge gesteckt. Die Anstalt wird privatisiert. Privatunternehmen sollen das Geschäft der Anstalt übernehmen. Die Dachgesellschaft der DBV ging 1990 an die Börse. Die Erlöse aus dem Aktienverkauf gehen an die Versicherten. Sie erhalten 1994 Berechtigungsscheine.
Suche nach Berechtigungsscheinen
Drei Abschnitte („Coupons“) hängen an jedem Berechtigungsschein. Zwischen 2007 und 2009 zahlte die für die Abwicklung zuständige DBV Öffentlichrechtliche Anstalt für Beteiligungen (DBVOER) über 173 Millionen Euro an alle aus, die den ersten Abschnitt des Berechtigungsscheins eingereicht hatten. Bis zum 1. Oktober 2012 können Inhaber der Berechtigungsschein nun den zweiten Abschnitt bei Commerzbank, Hypovereinsbank, den Volks- und Raiffeisenbanken sowie einer Reihe von Sparkassen einreichen – möglichst mit einem Einreichungsformular. Sie erhalten dann eine Abschlags- und später noch eine Schlusszahlung. Insgesamt 265 Millionen Euro stehen bereit. Berechtigte erhalten also durchschnittlich fast 450 Euro.
Ersatzpapiere vom Gericht
Anspruch auf Auszahlung haben alle, die einen Berechtigungsschein haben. Das Dokument ist ein echtes Wertpapier. Wer es vorlegt, bekommt den verbrieften Anteil – ohne weitere Nachweise. In längst vergessenen Unterlagen im Keller oder auf dem Speicher kann also noch viel Geld stecken. Wenn sich ein Berechtigungsschein nicht auftreiben lässt, hilft unter Umständen noch ein so genanntes „Aufgebotsverfahren“ beim Amtsgericht Wiesbaden. Auf diese Weise sind schon 5 000 Ex-DBV-Versicherte oder deren Erben an ihr Geld gekommen. Detaillierte Hinweise dazu liefert ein Merkblatt der DBVOER. Fragen beantworten Mitarbeiter der Anstalt außerdem unter 0 180 3/20 26 08 (9 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz).
DBVOER: Fragen und Antworten
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""Wer es vorlegt, bekommt den verbrieften Anteil – ohne weitere Nachweise. In längst vergessenen Unterlagen im Keller oder auf dem Speicher kann also noch viel Geld stecken.""
Keine Fragen! Diejenigen, die nachfragen, bekommen vom DBVÖR freche Absagebriefe auf Börsendeutsch! Mit dem Hinweis auf den "Bundesanzeiger". Eine Lektüre, die - slbstverständlich - jeder DBV-Versicherter liest...
"Viel Geld kann im Speicher stecken.." *lach* Nachdem bereits Berechtigten, die mangels vernünftiger Information ihren Coupon nur wenige Tage verspätet einreichten, bereits die Auszahlung verwehrt wurde!
Somit werden auch die Erben nach und nach - und mangels Wissen(!) - um das Geld gebracht!
Und umso größer wird der "Endtopf", und umso länger können die Mitarbeiter des DBVÖR auf Kosten der Berechtigten in Ihren gemütlichen Büros hocken.
Keine Fragen - ergo keine Antworten - Schaaade!
Also keine Fragen und auch eben keine Antworten- Schaaaade!